Der Reichswald als Nationalpark?

29.11.2024 - 12:26

Der Reichswald als Nationalpark? 

Desis Gedanken zu der anstehenden Abstimmung

Wahrscheinlich habt ihr alle schon die Unterlagen zur Abstimmung für den Reichswald im Briefkasten gefunden?! Bis zum 11. Dezember kann man mitbestimmen, ob der Reichswald ein

Nationalpark werden soll.

Aber wo soll man sein Kreuz machen?

Ich habe euch mal einige Punkte zusammengeschrieben, die euch die Entscheidung hoffentlich einfacher macht.

 

Trinkwasser

Die Initiative „Nein zum Nationalpark“ befürchten, dass die Trinkwassergewinnung im Reichswald durch einen Nationalpark nicht weiter gesichert werden könne, da Brunnen durch die neuen Bestimmungen nicht modernisiert werden könnten.

Das NRW-Umweltministerium widerspricht diesem.

Der Schutzstatus eines Nationalparks hat keinerlei Auswirkung auf die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung.

In 13 der 16 deutschen Nationalparks werden Trinkwassergewinnungsanlagen im Einklang mit den Schutzbestimmungen betrieben.

Die Wasserwerke Kleve und Goch haben eine eigene Internetseite zu dem Thema eingerichtet. Also wer noch Fragen zu dem Thema hat - einfach mal drüber lesen.

Https://www.trinkwasser-im-reichswald.de/

 

Der Wolf

Außerdem befürchtet die Initiative gegen den Nationalpark, dass die Ausbreitung des Wolfes begünstigt wird.

Das NRW-Umweltministerium sieht hier keinen Zusammenhang

„Die Erfahrung zeigt, dass die Wiederbesiedlung der nordrhein-westfälischen Kulturlandschaft durch Wölfe unabhängig von der Bewirtschaftung der Wälder erfolgt.“

 

Brandschutz

Wenn man sich ein wenig mit dem Thema beschäftigt, hört man auch oft das Argument, dass durch die Ansammlung von Totholz und den eingeschränkten Zugang, Waldbrände begünstigt würden.

Das Ministerium versichert hier, dass der Zugang für Feuerwehr und ausreichend Löschwasser sichergestellt sei. Außerdem werden Nationalparkverwaltung, Forstexpert*innen, Kommunen und Feuerwehr zusammen Brandschutzkonzept zur Prävention und Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden erarbeiten.

 

Wege

Außerdem wird befürchtet, dass Spaziergänger*innen, Reiter*innen, Hundebesitzer*innen und Radfahrende den Wald nur noch eingeschränkt nutzen können.

Ein neuer Weg Plan wird zwar weniger Wege als bisher enthalten, diese sollen aber interessanter geführt und an die jeweiligen Nutzergruppen angepasst werden.

„Das Naturerlebnis der Bevölkerung gehört ausdrücklich zu den gesetzlichen Aufgaben von Nationalparken. Ein Nationalpark steht allen Menschen 365 Tagen im Jahr kostenfrei offen und kann jederzeit auf eigene Faust oder im Rahmen von geführten Touren erlebt werden“, heißt es vom NRW-Umweltministerium.

 

Zäune

Befürchtet wird von vielen, dass die Zäune, die den Reichswald aktuell umgeben, abgerissen werden und es so vermehrt du Wildunfällen kommt.

Hier kann ich ausnahmsweise kurz und knapp sagen: Der Zaun bleibt!

 

Windpark

Das wohl meist gehörte und umstrittenste Argument dreht sich um den Windpark.

Fakt ist, dass es einen Vorvertrag mit „Wald und Holz“ für 11 Windräder im Reichswald gibt.

In einem Nationalpark dürften diese nicht aufgestellt werden. Ob diese dann aber nicht in unmittelbarer Nähe errichtet würden, ist noch unklar.

 

Persönliches Fazit

Ich habe hier die für mich wichtigsten Punkte zusammengefasst. Es gibt noch so viele mehr.

Da der Text aber schon so lang und trocken geworden ist, wollte ich es lieber dabei belassen :)

Danke an die von euch, die bis zum Ende durchgehalten haben. Mir ist bewusst, dass man merkt, dass ich eine Befürworterin bin. Ich habe mich viel mit dem Thema beschäftigt und mir auch die „andere“ Seite angehört.

In der Ordnung der DPSG ist vermerkt „Pfadfinder betrachten die Natur als schützenswert und tragen zu ihrem Schutz durch ein nachhaltiges Handeln bei“.

Also ist klar, wo mein Kreuz hinkommt.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig Klarheit für euch in das Thema bringen.

 

Danke und Gut Pfad

 

Desi

Ökologie-AK Bezirk Niederrhein-Nord