Grundnahrungsmittel für Moria – Erneute Spendenaktion für Geflüchtete in Griechenland

17.09.2021 - 18:22

Vor einem Jahr brannte das heillos überfüllte Geflüchtetenlager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ab. 12.000 Menschen mussten plötzlich ihre ohnehin notdürftigen Quartiere verlassen. An einer Sachspendenaktion der Aktion pro Humanität (APH) hatten sich damals auch viele Pfadfinderstämme am Niederrhein beteiligt. Nun will der Jugendverband einen neuen Spendenaufruf der Kevelaerer Stiftung wieder tatkräftig unterstützen.

„Ein Jahr nach dem Brand hat sich nichts Wesentliches für die Menschen in den Camps auf Lesbos und dem Festland geändert“, so die Kevelaerer Medizinerin Dr. Elke Kleuren-Schryvers, Vorsitzende der Aktion pro Humanität. „Zeit, etwas zu tun“, sagt sie und hat nun eine neue Hilfsaktion initiiert: APH bringt gemeinsam mit Akteur*innen aus der Kirchengemeinde St. Marien einen Foodtruck auf den Weg nach Moria, der vollgepackt werden soll ausschließlich mit haltbaren Grundnahrungsmitteln. „Dringend benötigt werden Reis, Nudeln, Mehl, Zucker, Tee, trockene Linsen, trockene Bohnen, Tomatenmark“, erklärt die Ärztin und bittet nun die Menschen am Niederrhein diese Grundnahrungsmittel am Dienstag, 21. September von 13 bis 18 Uhr als Lebensmittelspenden in Papiertragetaschen oder Kartons zu packen und dann direkt in den Container zu geben, der auf dem Kapellenplatz in Kevelaer aufgestellt sein wird. Von dort aus wird sich der LKW direkt auf den Weg machen.

Pfadfinder*innen packen mit an

Als APH im Herbst 2020 unmittelbar nach der Feuerkatastrophe in Moria zu Sachspenden aufrief, war für viele Pfadfinderinnen und Pfadfinder in der Region eine Beteiligung an der Aktion selbstverständlich. Neben zahlreichen Sammelstellen für Decken und Schlafsäcke bekamen sie zusätzlich rund 4.000 Euro zusammen, welche dann Caritas international für die Arbeit vor Ort zur Verfügung gestellt wurden. Als Akt tätiger Solidarität und Zeichen für internationale Gerechtigkeit – zwei Grundprinzipien der Pfadfinderei – möchte die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) am Niederrhein auch diesmal wieder aktiv werden: mit dezentralen Sammelpunkten in den Kreisen Kleve und Wesel, an denen die geforderten Nahrungsmittel zusammengetragen und dann weitergegeben werden. Aber auch beim Packen am Dienstag in Kevelaer werden helfende Hände benötigt.

Über Nettetal nach Lesbos

Der Transport nach Griechenland wird von der Aktion pro Humanität finanziert, die auch Basismedikamente im Wert von 5.000 Euro bereitstellt. Der Foodtruck wird von Kevelaer aus nach Nettetal fahren, wo noch einmal zugepackt werden wird. Dann macht er sich auf den Weg Richtung Griechenland und Lesbos. Insgesamt werden dort an die 11.000 Menschen versorgt. Die Initiator*innen stehen mit zwei Organisationen vor Ort in direktem Kontakt. Beide leisten in den Camps gut koordinierte Hilfe in den Bereichen medizinischer und therapeutischer Dienst, Schule, Corona-Strategie und Nahrungsmittelversorgung. „Die sanitären Einrichtungen sind wohl etwas besser geworden“, beschreibt Kleuren-Schryvers, „und für die Sicherheit wurde viel getan“. Doch die Stromversorgung, die Unterbringung in Zelten, die Nahrungsmittel- und medizinische Versorgung seien katastrophal – „die Menschenechte werden mit Füßen getreten“.

 

Infos

Der Foodtruck für Moria steht am
Dienstag, 21. September, 13-18 Uhr, auf dem Kapellenplatz in Kevelaer.

Spenden-Annahme in der Zeit von 13-18 Uhr.
Angenommen werden ausschließlich Reis, Nudeln, Mehl, Zucker, trockene Linsen, trockene Bohnen, Tomatenmark, Tee.

Die Spenden bitte in Papiertüten oder Kartons verpacken.

Weitere Sammelstellen

Ihr wollt eine Sammelstelle bei euch einrichten? Sehr gerne!
Sagt bei Martin Deckers Bescheid, damit er das hier veröffentlichen kann.

Anpacken?

Ihr möchtet am 21. September in Kevelaer beim Packen helfen? Kein Problem!
Fahrt einfach zwischen 13 und 18 Uhr hin und helft, wo Hilfe benötigt wird.